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Studie zu aktuellen Lebenslagen von Menschen aus dem Land Brandenburg, die in der SBZ/DDR politisch verfolgt wurden oder Unrecht erlitten und deren mitbetroffenen Familien

Projektinhalt und Zielstellung

Die 'Empirische Studie zur Bestandsaufnahme und Bewertung von Maßnahmen für politisch Verfolgte der SED-Diktatur in Berlin' untersucht Maßnahmen zur Unterstützung von Personen, die in der DDR politisch verfolgt wurden, und deren Kinder. Sie analysiert die Beratungs- und Rehabilitierungsangebote in Berlin von 1990 bis 2020, wobei ein umfangreiches Datenmaterial aus Interviews und Umfragen verwendet wird. Ziel ist es, den Stand der Aufarbeitung und die Wirksamkeit der Maßnahmen zu bewerten und Handlungsempfehlungen abzuleiten. ​Die Untersuchung der heutigen Lebenslagen von Menschen und ihren Familien im Land Brandenburg, die in der SBZ/DDR politisch verfolgt wurden oder Unrecht erlitten, soll Impulse und Empfehlungen für weiteres politisches Handeln geben und ggfs. neue Handlungsfelder aufzeigen.

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Zentrale Ergebnisse

Die Ergebnisse zeigen, dass weiterhin ein hoher Bedarf an Beratung und Unterstützung besteht, da viele Betroffene erst im Alter Unterstützung suchen. Die Berliner Beratungslandschaft zeichnet sich durch spezialisierte Angebote aus, die Betroffene niedrigschwellig unterstützen. Ein Problem besteht jedoch darin, dass viele Verfolgte nur unzureichend über bestehende Möglichkeiten informiert sind und oft Hemmnisse, wie psychische Belastungen oder Misstrauen, den Zugang erschweren. Die Autor*innen empfehlen daher, Informationsangebote auszuweiten und den Zugang zu erleichtern.

Ein weiteres zentrales Thema ist die Rehabilitierung, die durch die SED-Unrechtsbereinigungsgesetze geregelt wird. Die Studie bemängelt jedoch, dass einige Verfolgtengruppen keinen Anspruch auf Rehabilitierung haben und dass die Verfahren langwierig und belastend sein können. Besonders für ältere Antragstellende stellt die lange Verfahrensdauer eine Herausforderung dar. Die Studie empfiehlt daher eine transparente Kommunikation und eine Vereinfachung der Antragsprozesse.

Zudem wird die Lebenssituation der Kinder politisch Verfolgter erstmals thematisiert. Viele sind durch die Unrechtserfahrungen ihrer Eltern psychisch belastet. Die Autor*innen plädieren für eine repräsentative Längsschnittstudie, um die transgenerationale Weitergabe von Traumata besser zu verstehen und ggf. politische Maßnahmen zur Unterstützung dieser Gruppe zu entwickeln.

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Fazit

Insgesamt stellt die Studie fest, dass das SED-Unrecht weiterhin nachwirkt und eine kontinuierliche Unterstützung notwendig ist. Sie empfiehlt gezielte, nachhaltige Maßnahmen und eine generationenübergreifende Aufarbeitung des Unrechts.

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Literatur: Mayer, K., Schulze, M., & Schulze, E. (2009). Die Wendegeneration: Lebensverläufe des Jahrgangs 1971. Frankfurt, M. [u.a.]: Campus-Verl.

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Informationen des LAkD zur Sozialstudie (externer Link)

Beauftragung des BIS durch das LAkD (externer Link)

Zeitzeugenportal (externer Link)

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Unsere aktuelle Umfrage für Berlin:
Maßnahmen für politisch Verfolgte der SED-Diktatur sowie Kinder von politisch Verfolgen der SED-Diktatur

Viele Menschen, die in der SBZ/DDR politische Verfolgung oder staatliche Willkür erlebt haben, leiden noch immer an den Folgen. Zahlreiche Maßnahmen wurden ergriffen, um die materiellen und psychischen Auswirkungen zu lindern. Wie diese Maßnahmen von den Betroffenen im Land Berlin bewertet werden, untersucht jetzt eine wissenschaftliche Studie. Der Berliner Beauftragte zur Aufarbeitung der SED-Diktatur hat damit das Berliner Institut für Sozialforschung beauftragt. Vom 1. bis 30. Juni läuft dazu eine Online-Befragung.

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Wurden Sie in der SBZ/DDR politisch verfolgt oder waren Sie staatlicher Willkür ausgesetzt?
ODER

Haben Ihre Eltern politische Verfolgung oder staatliche Willkür in der DDR erlebt?
Und, ist Ihr derzeitiger
Wohnsitz in Berlin?

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Dann bitten wir Sie, bis zum 30. Juni an der Befragung teilzunehmen! Ausführlichere Informationen und den Zugang zu den Online-Fragebögen finden Sie bald an dieser Stelle.

Neue Publikation: 

Zwischen Repression und Widerstand

Umgang mit Erfahrungen politischer Verfolgung von Betroffenen aus dem Iran und der DDR in Deutschland

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Für die vorliegende Publikation wurden Daten aus dem Projekt "Studie zu aktuellen Lebenslagen von Menschen aus dem Land Brandenburg, die in der SBZ/DDR politisch verfolgt wurden oder Unrecht erlitten und deren mitbetroffenen Familien" verwendet, welches im Jahr 2020 vom BIS durchgeführt und abgeschlossen wurde. 

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Die Autorin der neu erschienen Publikation zur politischen Verfolgung von Betroffenen aus dem Iran und der DDR, Hanne Balzer, hat als Mitarbeiterin beim Berliner Institut für Sozialforschung gearbeitet und das Projekt "Bestandsaufnahme und Bewertung von Maßnahmen für politisch Verfolgte der SED-Diktatur in Berlin von 1990 bis 2020" wissenschaftlich begleitet.

Die im Rahmen des Forschungsprojektes durchgeführten Interviews fanden unter anderem Anwendung in der nun publizierten Dissertationsarbeit von Hanne Balzer. 

Nähere Informationen zum Projekt BAB gibt es hier.

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"Die Studie leistet einen Beitrag zur Aufarbeitung der politischen Verfolgung im Iran und in der DDR und appelliert zur internationalen Solidarität, besonders in politischen Umbruchssituationen wie der aktuellen Revolution im Iran, um einen nachhaltigen Systemwechsel zu fördern." (Beltz Online)

Bericht und Projektpräsentation

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Die Studie wurde am 24.11.2020 im Brandenburger Landtag von der Landesbeauftragen zur Aufarbeitung der kommunistischen Diktatur (LAkD) Frau Dr. Maria Nooke an die Landtagspräsidenten Prof. Dr. Ulrike Liedtke übergeben. 

 

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Die vollständige Studie können Sie hier einsehen und herunterladen

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Die Zusammenfassung der Studie in Form einer Presseerklärung finden Sie hier

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Die Sozialstudie in der Presse 

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"Viele im Land Brandenburg, die zu DDR-Zeiten politisch verfolgt wurden, leiden immer noch an Spätfolgen. Das zeigt eine Studie über die Lebenslagen von Betroffenen" (Tagesspiegel)

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"Krankheit und vermindertes Einkommen: Menschen, die in der DDR politisches Unrecht erfahren haben, spüren die Folgen noch immer." (Berliner Zeitung)

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Die Presseartikel finden Sie in in dieser Zusammenstellung.

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rbb berichtet am 24.11. in den Nachrichten II Brandenburg aktuell (Link zur Sendung) über die Studie .  

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Kontakt BIS

Berliner Institut für Sozialforschung GmbH

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Dr. Eva Schulze, Dr. Dominikus Vogl, Pia Delhaes

Brandenburgische Straße 16

10707 Berlin

E-Mail:          mail@bis-berlin.de

Tel.:               030 310 00 90

Kontakt LAkD

Beauftragte des Landes Brandenburg zur Aufarbeitung

der Folgen der kommunistischen Diktatur

Petra Morawe, Silvana Hilliger

Hegelallee 3

14467 Potsdam

E-Mail:          aufarbeitung@lakd.brandenburg.de

Tel.:               0331/ 237 292 0

Beratung/Ansprechpartner (externer Link)​

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